Dosierung bei Rotlichttherapie

Die Rotlichttherapie erfreut sich wachsender Beliebtheit aufgrund ihrer vielseitigen gesundheitlichen Vorteile – von Anti-Aging über Schmerzlinderung bis hin zu tiefer Muskelregeneration. Doch um diese Vorteile wirklich ausschöpfen zu können, ist eine korrekte Dosierung unerlässlich. Dieser Leitfaden erklärt in verständlicher und persönlicher Weise, wie du die Rotlichttherapie optimal dosierst und für deine individuellen Bedürfnisse anpasst.
Die Grundlagen der Dosierung in der Rotlichttherapie
Die richtige Dosierung hängt von verschiedenen Faktoren ab: Leistung (Bestrahlungsstärke), Wellenlängen, Abstand zur Lichtquelle, Belichtungsdauer sowie den spezifischen Therapiezielen. Das Ziel ist es, die Zellen mit ausreichend Licht zu versorgen, ohne sie zu überfordern oder zu unterversorgen.
Bestrahlungsstärke (Irradiance)
Die Bestrahlungsstärke wird in Milliwatt pro Quadratzentimeter (mW/cm²) gemessen und beschreibt, wie intensiv das Licht auf eine bestimmte Fläche trifft. Studien zeigen, dass positive Effekte der Rotlichttherapie bei Lichtleistungen zwischen 20 - 200 mW/cm² auftreten.
Ein Beispiel zur Berechnung:
Wenn ein 200-Watt-Gerät Licht auf eine Fläche von 2000 cm² abgibt, ergibt sich folgende Leistung:
200.000 mW / 2000 cm² = 100 mW/cm²
Eine Bestrahlungsstärke zwischen 50 - 100 mW/cm² ist für die meisten Anwendungen optimal. Typische heilys Gen Panels haben eine durchschnittliche Bestrahlungsstärke von 80 mW/cm².
Faktoren, die die Bestrahlungsstärke beeinflussen
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Abstand zur Lichtquelle: Die Intensität nimmt mit zunehmendem Abstand dramatisch ab. Optimaler Abstand: 15 cm - 90 cm.
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Wellenlängen: Effektive Wellenlängen sind vor allem im roten Spektrum (620–700 nm) und im nahen Infrarotspektrum (700–1000 nm).
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Größe des Geräts und Behandlungsfläche: Größere Geräte decken mehr Fläche ab und sparen Zeit.
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Tatsächliche vs. angegebene Leistung: Oft liegt die tatsächliche Bestrahlungsstärke 25-50 % unter der angegebenen Leistung. Ein PAR-Messgerät hilft hier weiter.
Belichtungsdauer
Der Gesamtdosiswert wird berechnet aus der Bestrahlungsstärke multipliziert mit der Belichtungsdauer:
Dosis (J/cm²) = Bestrahlungsstärke (mW/cm²) × Zeit (Sekunden) × 0,001
Für allgemeine Anwendungen wird ein Wert zwischen 3 - 50 J/cm² empfohlen, je nachdem, ob oberflächliche oder tiefere Gewebeschichten behandelt werden.
Optimale Dosierung für verschiedene Anwendungsbereiche
Hautprobleme (Anti-Aging, Akne, Infektionen)
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Abstand: 30 - 90 cm
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Dosisbereich: 3 - 15 J/cm² pro Bereich
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Optimale Belichtungszeit:
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1 - 4 Minuten bei 30 cm Abstand
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1,5 - 5 Minuten bei 45 cm Abstand
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2 - 7 Minuten bei 60 cm Abstand
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3 - 14 Minuten bei 90 cm Abstand
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Schmerzlinderung & Muskelregeneration
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Abstand: 15 - 30 cm
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Dosisbereich: 10 - 60 J/cm² pro Bereich
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Optimale Belichtungszeit:
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2 - 7 Minuten bei 15 cm Abstand
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5 - 10 Minuten bei 30 cm Abstand
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Entzündungshemmung
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Abstand: 15 - 30 cm
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Dosisbereich: 10 - 40 J/cm²
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Behandlungsdauer: 2 - 10 Minuten, je nach Intensität der Entzündung.
Augengesundheit (Sehverbesserung)
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Abstand: 30 cm
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Dosisbereich: 3 - 15 J/cm²
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Belichtungsdauer: 1 - 5 Minuten
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Studien zeigen, dass tägliche Anwendungen von 670 nm Licht für 3 Minuten am Morgen signifikante Verbesserungen bewirken können.
Immunitätssteigerung
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Abstand: 30 cm
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Dosisbereich: 10 - 30 J/cm²
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Behandlungsdauer: 5 - 10 Minuten auf Brust- und Halsbereich.
Melatoninproduktion & Schlafqualität
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Abstand: 30 - 60 cm
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Dosisbereich: 3 - 15 J/cm²
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Behandlungsdauer: 5 - 10 Minuten, vorzugsweise abends.
Muskelregeneration nach Sport
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Abstand: 15 - 30 cm
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Dosisbereich: 20 - 50 J/cm²
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Behandlungsdauer: 5 - 15 Minuten auf beanspruchte Muskelpartien.
Biphasische Dosisreaktion
Das Phänomen der biphasischen Dosisreaktion besagt, dass sowohl zu geringe als auch zu hohe Dosen zu minimalen oder keinen Effekten führen. Die optimale Wirkung liegt zwischen diesen beiden Extremen.
Biphasische Dosisreaktion - Oberflächliche Haut (heilys Gen Panel, 80 mW/cm²)
Optimaler Dosisbereich: ca. 15 J/cm²
Biphasische Dosisreaktion - Tieferes Gewebe (heilys Gen Panel, 80 mW/cm²)
Optimaler Dosisbereich: ca. 40 J/cm²
Wichtiger Hinweis: Bestrahlungsstärke vs. Belichtungszeit
Für eine bessere Zellabsorption ist es oft sinnvoll, die Bestrahlungsstärke zu verringern und die Belichtungszeit zu verlängern. Ein langsameres Aufladen der Zellen ermöglicht es ihnen, das Licht auf natürliche Weise zu absorbieren, was zu tiefergehenden und nachhaltigeren Effekten führt.
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